Wenn wir ein neues elektronisches Haushaltsgerät oder eine neue Beleuchtung suchen, fällt unser Blick früher oder später automatisch auf das EU-Energielabel bzw. die Energieeffizienzklasse des Produktes. Diese Angabe hilft uns, Geräte miteinander zu vergleichen und ein möglichst effizientes Modell auszuwählen.
Seit März 2021 gibt es für Haushaltsgeräte und ab September 2021 für Lichtquellen ein neues EU-Energielabel. Die neue EU-Verordnung 2019/2015 ersetzt die alte EU-Verordnung 874/2012.
Erfahren Sie, was genau sich damit ändert und wie Sie auch in Zukunft unter vielen Produkten ein Modell mit geringem Energieverbrauch erkennen.
Die wichtigsten Infos zum neuen EU-Energielabel für Lichtquellen auf einen Blick
Ab dem 01. September 2021: neues EU-Energielabel für Lichtquellen
Neue Skala der Effizienzklassen von A bis G, die Plus-Klassen entfallen
Neue und strengere Kriterien bei der Effizienzbewertung
Lichtquellen werden meist in niedrigere Klassen als bisher eingeordnet
Anreiz für Unternehmen, die Effizienz weiter zu optimieren
QR-Code auf dem Label führt zu mehr Informationen
Welche Funktionen hat das EU-Energielabel?
Das EU-Energielabel, auch Energieverbrauchskennzeichnung genannt, wurde im Jahr 1996 (Richtlinie 98/11/EG für Leuchtmittel und Leuchten) in der EU für viele elektronische Produkte eingeführt.
Folgende Geräte müssen laut Gesetz mit einem EU-Energielabel ausgestattet sein:
- Backöfen und Herde
- Dunstabzugshauben
- Fernseher
- Geschirrspüler
- Heizungsanlagen, Raumheizgeräte
- Kühl- und Gefrierschränke
- Leuchtmittel und Lampen
- Lüftungsanlagen
- Raumklimageräte
- Warmwasserbereiter (z. B. Durchlauferhitzer)
- Wäschetrockner
- Waschmaschinen
Das Gesetz verpflichtet Hersteller, den Energieverbrauch bzw. die Effizienz ihrer Produkte transparent offenzulegen. Ziel ist es, den Verbrauchern die Kaufentscheidung zu erleichtern. Möchte sich ein Kunde z. B. einen neuen Kühlschrank kaufen, dann ähneln sich viele Modelle (Optik, Volumen, etc.). Das Energielabel dient als Vergleichspunkt für verschiedene Varianten eines Gerätetyps und hilft dabei, ein umweltfreundliches Produkt mit einem möglichst geringen Stromverbrauch zu finden. Mehrere hundert Euro können so pro Jahr eingespart werden und die Umwelt wird entlastet.
Auf dem Label optisch am auffälligsten sind die Energieeffizienzklassen in Form von Buchstaben und Pfeilen, deren Farben einer Ampel gleichen. Rot steht für die schlechteste Klasse, grün für die bestmögliche. Die Klassen zeigen auf einen Blick, wie der Energieverbrauch im Vergleich zu einem Gerät der gleichen Kategorie zu bewerten ist.
Die Energieeffizienz wird zu einem immer wichtigeren Kriterium bei der Kaufentscheidung. Daher schafft das Energielabel auch einen Anreiz für Hersteller, den Energieverbrauch ihrer Geräte stetig zu verbessern, um sich so von der Konkurrenz abzusetzen. Auch technische Innovationen werden mit dem Label vorangetrieben.
Warum gibt es ein neues Energielabel?
Das Energielabel wird bereits zum zweiten Mal überarbeitet. Bei der Einführung im Jahr 1996 waren die Energieeffizienzklassen A bis G definiert. Mit der Zeit stieg die Effizienz der Geräte immer weiter an, was dazu führte, dass die meisten Geräte in die Klasse A eingestuft wurden. Daher war das Label bei vielen Käufen keine große Entscheidungshilfe mehr.
Aus diesem Grund wurde das Energieeffizienzlabel von 2003 bis 2010 für verschiedene Geräte nach und nach überarbeitet. Bei Lichtquellen reicht die Skala seitdem von A++ bis E.
Seit der letzten Änderung des Labels hat sich die Technik aber erheblich weiterentwickelt, der Stromverbrauch ist noch deutlicher gesunken. Daher wurde ein Großteil der Geräte und Beleuchtungen wieder in der besten oder zweitbesten Effizienzklasse eingestuft. Das suggeriert, dass alle Produkte wenig Strom verbrauchen und besonders umweltfreundlich sind.
Allerdings führte der technische Fortschritt zu großen Abweichungen, auch innerhalb einer Effizienzklasse. So konnte sich z. B. der Stromverbrauch von zwei Leuchtmitteln, die beide in der Klasse A+ eingestuft sind, deutlich unterscheiden. Diese Differenzen ließ sich bisher nicht abbilden. Bei der neuen Kennzeichnung ist die Abgrenzung deutlich feiner, wodurch der Energieverbrauch wieder genauer eingeschätzt wird.
Was ändert sich konkret beim neuen EU-Energielabel für Lichtquellen?
Auf den ersten Blick sieht das neue Effizienzlabel dem alten sehr ähnlich. In beiden Versionen fällt die farbige Skala direkt ins Auge. Die Kennzeichnung der Klassen erfolgt weiterhin mit den gleichen Farben. Die Skala reicht aber nicht mehr von A++ bis E, sondern wieder von A bis G (wie bei der ersten Version). G bedeutet eine geringe, A eine sehr hohe Lumenausbeute pro 1 Watt (Lichtausbeute).
Der Herstellername und das Modellkennzeichen befinden sich wie bisher oberhalb der Skala. Im unteren Bereich lässt sich weiterhin der Stromverbrauch ablesen. Neu ist ein QR-Code, der zu weiteren Informationen führt.
So gut wie alle Lichtquellen werden nach der neuen Verordnung in eine niedrigere Energieklasse eingestuft, da die Anforderungen an die Sparsamkeit erhöht wurden. Das soll die Hersteller dazu motivieren, noch effizientere Geräte zu entwickeln, um eine bessere Klasse zu erreichen. Zudem wurden die Prüfverfahren angepasst, um den echten Bedingungen im Haushalt näherzukommen. Eine Ansammlung aller Geräte in den Bestklassen soll in Zukunft mit den neuen Bestimmungen vermieden werden.
Beispiel: Ein E27 LED Leuchtmittel in unserem Shop wird derzeit mit A+ bewertet. Laut neuer Verordnung wird dasselbe Produkt jetzt in die Energieeffizienzklasse F eingestuft. An der Technik im Leuchtmittel hat sich nichts geändert. Stromverbrauch und Lichtausbeute bleiben gleich. Nur wird durch die neuen Vorgaben und Einstufungen das Leuchtmittel nun in eine andere Energieklasse eingeordnet.
Fragen und Antworten zum neuen EU-Energielabel für Lichtquellen
Ab wann sind die neuen EU-Energielabel für Lichtquellen im Handel sichtbar?
Die einheitliche Kennzeichnung für Lichtquellen gilt EU-weit ab dem 01. September 2021. Die Übergangsphase endet am 01.03.2023, dann ist nur noch das neue EU-Energielabel erlaubt. Während der Umstellung wird sowohl das alte als auch das neue Label im Handel zu sehen sein.
Für welche Produkte im Bereich Beleuchtung wird es das neue EU-Energielabel geben?
Schon seit Ende 2019 müssen nur noch Leuchtmittel und Leuchten mit festverbauten Lampen ein Energielabel tragen. Leuchten ohne Leuchtmittel, wie z. B. ein Einbaurahmen, sind von der Verordnung ausgeschlossen.
Mit dem neuen Energielabel ändert sich diese Regelung nicht. Neu ist allerdings, dass jedes Produkt, das Licht erzeugt, in Zukunft als Lichtquelle bezeichnet wird. Das neue Energielabel gilt somit für alle Lichtquellen.
Wo finde ich das EU-Energielabel für Lichtquellen?
Das Energielabel muss immer gut sichtbar platziert werden, egal ob das Produkt im stationären Handel oder Online angeboten wird. Bei uns im Shop finden Sie die Energieeffizienzklasse des Leuchtmittels oder der Leuchte gut sichtbar links neben dem Preis in der Produktansicht. Das gesamte Label lässt sich mit einem Klick auf die Klasse öffnen.
Lässt sich die Effizienzklasse einfach vom alten auf das neue EU-Energielabel übertragen?
Da die Einteilung der Klassen auf strengeren und auch neuen Kriterien beruht, ist eine einfache Übertragung nicht möglich. Es kann z. B. vorkommen, dass ein früheres A+ Leuchtmittel jetzt in der Klasse F eingeordnet und ein anderes A+ Leuchtmittel aber in Klasse D umgestuft wird.
Wohin führt der QR-Code?
Der QR-Code kann mit dem Smartphone gescannt werden und führt auf eine europäische Produktdatenbank (EPREL). Hier finden Verbraucher u. a. die Anschrift und Kontaktdaten des Herstellers sowie verschiedene Parameter des Produktdatenblattes.
Was ist EPREL?
EPREL (European Product Registry for Energy Labelling) ist eine EU-Produktdatenbank für energieverbrauchsrelevante Produkte. Seit Anfang 2019 sind Hersteller von Haushaltsgeräten mit EU-Energielabel verpflichtet, ihre Produkte dort zu registrieren. Ab dem 01. September 2021 werden hier auch Lichtquellen erfasst. Ziel ist es, den Verbrauchern einen vereinfachten Zugang zu Produktinformationen zu geben und mehr Transparenz zu schaffen.
Das neue EU-Energielabel für Lichtquellen, das ab dem 01. September 2021 gültig ist, sieht nicht nur anders aus, es beruht auch auf neuen, strengeren Einstufungskriterien.
Das führt dazu, dass Leuchtmittel und Leuchten in niedrigere Energieklassen eingestuft werden. Am Stromverbrauch der Lichtquelle hat sich aber nichts geändert.