In unserem ersten Blogbeitrag zum Thema Stromsparen haben wir Ihnen gezeigt, wie Sie mit LED-Beleuchtung Ihre Energiekosten senken können. Aber nicht nur bei der Beleuchtung lässt sich der Stromverbrauch deutlich reduzieren, auch in anderen Bereichen des Haushalts gibt es Einsparpotenziale.
In diesem Zusammenhang kann es jedoch zu sogenannte Rebound- oder Bumerangeffekten kommen. Man unterscheidet zwischen direkten und indirekten Rebound-Effekten unterschieden. Beim direkten Rebound-Effekt werden energieeffiziente Produkte wie LEDs weniger sparsam oder häufiger genutzt, da sie weniger Strom verbrauchen. Der indirekte Rebound-Effekt tritt auf, wenn die eingesparten Kosten zu einer Zunahme nicht nachhaltiger Aktivitäten führen, z. B. mehr Flugreisen aufgrund der Einsparung von Treibstoffkosten durch ein effizienteres Auto.
Mit den folgenden Tipps senken Sie Ihren Stromverbrauch im Haushalt und sparen Geld.
So waschen Sie Ihre Wäsche energieeffizienter
Der Energieverbrauch einer Waschmaschine hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: Effizienzklasse und Temperatur. Aktuelle Geräte sind sparsamer als ältere Modelle, da sie deutlich weniger Wasser und Strom verbrauchen. Die Energieeffizienzklasse gibt an, wie effizient ein Gerät im Vergleich zu anderen Varianten des Gerätetyps ist. Mit dem neuen EU-Energielabel, das ab März 2021 gilt, ist die beste Energieeffizienzklasse für Waschmaschinen A (bisher A+++), die schlechteste F. Das EU-Energielabel für Waschmaschinen gibt Auskunft Informationen über die wichtigsten Kaufkriterien, wie Stromverbrauch, maximale Füllmenge pro Waschgang, Wasserverbrauch und Lautstärke.
Die Wassertemperatur beim Waschen wirkt sich besonders stark auf den Stromverbrauch aus, da für die Erwärmung des Wassers die meiste Energie benötigt wird. Ein Waschgang bei 60 Grad verbraucht mehr Strom als ein Programm bei 40 Grad. Verringern Sie deshalb die Waschtemperatur, wenn möglich. Bei modernen Maschinen reichen in der Regel 30 Grad für Buntwäsche und 40 Grad für Weißwäsche aus, damit die Wäsche sauber wird. Das liegt auch an den immer besseren Waschmitteln. Aus hygienischen Gründen und zur Reinigung der Maschine sollte alle ein bis zwei Monate das Kochwäscheprogramm gewählt werden.
Um weitere Stromkosten zu sparen, sollten die Waschmaschine erst eingeschaltet werden, wenn sich genügend Schmutzwäsche angesammelt hat. Eine volle Maschine bedeutet weniger Waschgänge. Eine bis zum Anschlag volle Waschmaschine ist aber auch kontraproduktiv, da die Wäsche nicht richtig sauber wird. Moderne Geräte verfügen über einen integrierten Beladungssensor, der anzeigt, wann die maximale Füllmenge erreicht ist. Ansonsten kann die optimale Füllmenge auch in der Gebrauchsanweisung nachlesen werden.
Sinnvoll ist es auch, das Energiesparprogramm der Waschmaschine zu nutzen. Hier dauert das Waschen zwar etwas länger, der Strom- und Wasserverbrauch ist jedoch geringer. Außerdem sollte die Maschine direkt nach dem Waschen ausgeschaltet werden. Das spart Energie, denn auch das Display verbraucht Strom.
Zusammenfassung: Wäsche energieeffizienter waschen
Bei Neuanschaffung auf niedrigen Energieverbrauch (Energieeffizienzklasse) der Waschmaschine achten
Mit geringeren Temperaturen waschen
Maschine nur gut befüllt laufen lassen (maximale Füllmenge beachten)
Energiesparprogramm nutzen
Maschine nach dem Waschen direkt ausschalten
Mit diesen Tipps sparen Sie Heizkosten
Da 73 Prozent des Energieverbrauchs in einem Haushalt auf das Heizen entfallen, liegt hier ein großes Einsparpotenzial. Schon kleine Veränderungen wirken sich positiv auf die Heizkosten aus. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, worauf es beim richtigen Heizen ankommt.
Mit dem Thermostat an Ihrer Heizung können Sie die gewünschte Raumtemperatur einstellen. Stufe 1 entspricht 12 Grad, danach geht es in 4-Grad-Schritten bis Stufe 5. Im Wohnzimmer benötigen Sie in der Regel die höchste Temperatur, im Schlafzimmer oder in nicht genutzten Räumen genügen niedrigere Gradzahlen. 20 Grad im Wohnzimmer und 17 bis 18 Grad im Schlafzimmer sind gute Werte, um sich wohlzufühlen. Die optimale Raumtemperatur hängt immer auch von den individuellen Bedürfnissen und dem Gesundheitszustand der Bewohner ab. Wichtig ist, dass die Zimmertemperatur nicht unter 16 Grad sinkt, da sonst die Gefahr der Schimmelbildung massiv steigt. Regelmäßiges Stoßlüften beugt Schimmel vor.
Unser Tipp für kalte Nächte: Wenn Sie nachts schnell frieren, ist eine Wärmflasche effizienter und gesünder als die Heizung aufzudrehen.
Eine Erleichterung im Alltag sind programmierbare Thermostate. Mit ihnen lässt sich nicht nur die Temperatur genau einstellen, sondern auch festlegen, zu welchen Zeiten die Heizung laufen soll. So wird verhindert, dass die Heizung unnötig Energie verbraucht, wenn z. B. niemand zu Hause ist. Viele intelligente Heizkörperthermostate lassen sich per App und auch von unterwegs aus steuern.
Achten Sie auch darauf, dass Ihre Heizkörper nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt werden, da sich sonst die Wärme stauen kann. Außerdem sollten Ihre Heizkörper frei von Staub sein, damit die Wärmeabgabe nicht beeinträchtigt wird. Durch undichte Fenster und Türen geht schnell Wärme verloren. Deshalb ist es wichtig, dass alle Fensterrahmen und Haustüren gut abgedichtet sind. Geschlossene Jalousien und Vorhänge verringern nachts den Wärmeverlust durch die Fenster.
Zusammenfassung: Heizkosten sparen
Raumtemperatur verringern
Wärmflasche statt Heizung aufdrehen
Smarte Thermostate verwenden
Heizkörper nicht verdecken und regelmäßig abstauben
Dichtheit der Türen und Fenster prüfen und ggf. nachbessern
Jalousien und Vorhänge in der Nacht schließen
So sparen Sie Strom in der Küche
Küchengeräte verbrauchen viel Strom, deshalb lohnt es sich auch hier, auf die Energiebilanz zu achten. Schon bei der Küchenplanung bzw. beim Kauf neuer Geräte gilt: je höher die Energieeffizienzklasse, desto besser.
Dies gilt insbesondere für den Kühlschrank, da dieser ständig in Betrieb ist und somit den meisten Strom verbraucht. Die optimale Temperatur liegt bei 7 Grad, im Gefrierfach bei -18 Grad. Niedrigere Werte bringen wenig, erhöhen aber den Stromverbrauch erheblich. Je höher die Umgebungstemperatur, desto mehr Strom benötigt der Kühlschrank, um die Kühltemperatur zu erreichen und zu halten. Deshalb sollte der Standort des Kühlschranks möglichst kühl sein und dieser nicht direkt neben einer Wärmequelle wie Herd oder Heizung stehen. Auch direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Warme Speisen gehören nicht in den Kühlschrank, auch sie sorgen für mehr Energieaufwand . Das Auftauen von Tiefkühlkost im Kühlschrank ist dagegen sinnvoll. Sie helfen beim Abkühlen und verkürzen im aufgetauten Zustand die Garzeit. Ein vereister Kühlschrank verbraucht bis zu doppelt so viel Strom und sollte deshalb regelmäßig abgetaut werden.
Auch beim Kochen und Backen kann Strom gespart werden. Verwenden Sie einen Deckel auf dem Top, um bis zu einem Drittel Energie einzusparen. Der Deckel hält die Wärme im Topf, so dass weniger Hitze benötigt wird und die Speisen schneller gar werden. Kochendes Wasser erhalten Sie am effizientesten mit einem Wasserkocher. Das Vorheizen des Backofens ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Verzichten Sie darauf, um Strom zu sparen. Im Vergleich zu Ober- und Unterhitze genügt bei Umluft eine niedrigere Temperatur. Mit diesem Programm lassen sich etwa 20 Prozent Energie einsparen. Sowohl ein Backofen als auch ein Elektroherd geben nach dem Ausschalten Restwärme ab. Diese kann genutzt werden, um Speisen fertig zu garen.
Wie bei der Waschmaschine ist es sinnvoll, den Geschirrspüler nur voll beladen laufen zu lassen. Auch hier gibt es Kurzprogramme für leicht verschmutztes Geschirr und Eco-Programme für normal verschmutztes Geschirr.
Zusammenfassung: Strom sparen in der Küche
Bei der Küchenplanung bzw. Kauf von neuen Geräten auf die Energieeffizienzklasse achten
Nicht zu niedrige Temperaturen einstellen (Kühlschrank: 7 Grad, Gefrierschrank: -18 Grad)
Kühler Standort des Kühlschranks
Beim Kochen Deckel verwenden
Auf Vorheizen des Backofens verzichten
Mit Umluft statt Ober- und Unterhitze backen
Backofen früher ausschalten und Restwärme nutzen
Geschirrspüler nur voll beladen laufen lassen
Eco-Programm der Spülmaschine nutzen
Weitere Tipps für weniger Stromverbrauch
Auch wenn es zunächst eine Investition bedeutet, sollten veraltete Elektrogeräte, die viel Strom verbrauchen, nach und nach ersetzt werden. Achten Sie beim Neukauf darauf, dass die Geräte wenig Strom verbrauchen, über einen Energiesparmodus verfügen (z.B. Waschmaschine, Geschirrspüler) und ganz ausgeschaltet werden können.
Ladegeräte, z. B. für das Smartphone, verbrauchen auch Strom, wenn kein Gerät angeschlossen ist. Deshalb ist es gut für die Energiebilanz, wenn sie nach dem Aufladen ausgesteckt werden. Auch der Standby-Modus von Fernseher oder Computer ist ein Stromfresser. Deshalb besser ganz ausschalten – mehrere Geräte gleichzeitig am besten mit einer abschaltbaren Steckdosenleiste.
Zusammenfassung: Strom sparen im Alltag
Bei Neuanschaffungen Energieeffizienz beachten
Ladegeräte ausstecken
Geräte ganz ausschalten statt Standby-Modus
Steigende Strompreise und der Klimawandel machen Strom zu einem immer kostbareren Gut. Der sorgsame Umgang mit Energie ist daher wichtiger denn je. Unsere Stromspartipps sind einfach umzusetzen und schon kleine Veränderungen im Alltag helfen, die eigene Stromrechnung zu senken.