Auf den Verpackungen von Lampen und Leuchten finden sich verschiedene Angaben und technische Daten. Diese liefern wichtige Informationen über die Lichtfarbe, Helligkeit, Lebensdauer und Co.
Um die richtige LED zu finden, ist es wichtig, die Angaben auf der Verpackung zu verstehen. Deshalb erfahren Sie in diesem Beitrag, was die verschiedenen Zahlen, Abkürzungen und Begriffe bedeuten.
Lumen: Die Leuchtkraft einer LED
Als Lumen (lm) wird die Einheit für den Lichtstrom bezeichnet. Übersetzt aus dem Lateinischen bedeutet der Begriff „Licht und Leuchte“.
Sie ist eine wichtige Angabe auf der Verpackung von Leuchtmitteln, da sie der entscheidende Wert für die Helligkeit einer LED ist. Beim Kauf von Beleuchtungskörpern sollte heute vor allem auf den Lumen-Wert und weniger auf die Wattzahl geachtet werden. Dieser Wert gibt an, wie hoch die Lichtmenge ist, die eine Lichtquelle nach allen Seiten abstrahlt. Anhand der Lumenzahl kann der Kunde abschätzen, wie hell eine Lampe tatsächlich leuchtet. Grundsätzlich gilt: Je höher der Lumen-Wert, desto heller ist die Lampe bzw., desto mehr Licht wird abgegeben. Grob kann man sagen, dass die Helligkeit einer klassischen Glühbirne mit 75 Watt mit einer LED mit 1.000 Lumen erreicht werden kann.
Die subjektive Wahrnehmung der Lichthelligkeit wird von verschiedenen Faktoren, wie z. B. die Farbwiedergabe, der Abstrahlwinkel oder räumliche Gegebenheiten, beeinflusst. So können z.B. zwei Lampen mit je 700 Lumen unterschiedlich hell erscheinen, weil die eine ihr Licht gebündelt abstrahlt und die andere rundherum.
Wie viele Lumen in einem Raum benötigt werden, hängt vor allem von der Nutzung des Raumes ab. Je nach Nutzung ändert sich der Helligkeitsbedarf. Zum Arbeiten oder Kochen wird mehr Licht benötigt als zum gemütlichen Entspannen. Die folgende Tabelle gibt eine grobe Orientierung:
Bereich
Lumen pro Quadrtatmeter
Wohnzimmer
100 bis 150 lm pro qm
Küche
250 bis 300 lm pro qm
Schlafzimmer
100 bis 150 lm pro qm
Badezimmer
250 bis 300 lm pro qm
Kinderzimmer
100 bis 150 lm pro qm
Arbeitszimmer
250 bis 300 lm pro qm
Flur
100 bis 150 lm pro qm
Wenn Sie Ihre alten Leuchtmittel gegen effiziente LEDs austauschen, aber die Helligkeit nicht verändern möchte, dann können Sie die Lumen der alten Lampen einfach addieren und diesen Wert durch sparsame LEDs abdecken.
Hinweis: Auf der Verpackung wird der Lumen-Wert meist mit einem Zusatz angegeben, z. B. „in 360°“ oder „in 120°“. 360° bedeutet z. B., dass der Lumen-Wert eines Leuchtmittels in der Messstation in einem 360 Grad Winkel ermittelt wurde. Die jeweilige Winkel-Einstellung bzw. der Rahmen des Messbereichs ist gesetzlich vorgeschrieben.
Watt: Die Leistung einer LED
Watt (W) ist die Maßeinheit für die Leistung einer Lichtquelle. Sie gibt den Energieverbrauch von LED-, Halogen- und Glühlampen an. Eine LED mit 5 Watt verbraucht demnach 5 Joule Energie pro Sekunde. Früher war die Wattzahl das wichtigste Maß für die Helligkeit einer Lampe: Je höher die Wattzahl, desto heller das Licht.
Inzwischen benötigen LEDs jedoch eine deutlich geringere Wattzahl, um genauso hell zu leuchten wie eine Glühbirne. Das liegt an der anderen Bauweise und der effizienteren Technik der LED-Leuchtmittel. Bei herkömmlichen Glühbirnen werden nur 5 bis 10 Prozent des eingesetzten Stroms in Licht umgewandelt, bei LEDs ist die Lichtausbeute mit bis zu 90 Prozent deutlich höher. Dieser geringere Energieverbrauch spiegelt sich in der geringeren Wattzahlen von LED-Lampen wider. Moderne LEDs erzeugen mit weniger als 10 Watt ca. 800 Lumen, während eine klassische Glühbirne dafür 60 Watt benötigt. Daher ist es, wie schon oben erwähnt, sinnvoller, beim Vergleich von Leuchtmitteln auf die Lumen zu achten.
Kelvin und Lichtfarbe: Wie wirkt das Licht?
Die Kelvin-Angabe auf einer Verpackung einer Lampe oder Leuchte beschreibt die Farbtemperatur des Lichts. Ein hoher Wert bedeutet, dass der Farbeindruck einer Lichtquelle kalt ist, warmes Licht wird durch einen niedrigeren Wert beschrieben. Zur Orientierung: Kerzenlicht hat 1.500 K, eine herkömmliche Glühbirne 2.700 K und Tageslicht beginnt bei 7.000 K. Der Kelvin-Wert sagt aber nichts über die Helligkeit einer Lampe aus.
Auf vielen Verpackungen findet sich neben der Kelvin-Zahl auch die Bezeichnung der jeweiligen Lichtfarbe: Warmweiß (2.500 bis 3.300 K), Neutralweiß oder Universalweiß (3.300 bis 5.300 K) und Tageslichtweiß oder Kaltweiß (> 5.300 K). Warmweißes Licht wirkt besonders angenehm und schafft eine behagliche Atmosphäre. Diese Lichtfarbe wird häufig für indirekte Beleuchtung eingesetzt. Neutralweißes Licht sind im Büro oder Home Office empfehlenswert, da es angenehm hell ist aber nicht zu ungemütlich wirkt. Tageslichtweißes Licht wird häufig in der Industrie eingesetzt.
Bei der Auswahl einer Lampe ist es wichtig, nicht nur auf die Lichtfarbe zu achten. Ein warmweißes Leuchtmittel kann, je nach Kelvin-Wert, rötlich oder gelblich wirken. Den genauen Farbeindruck des Lichts kann man letztlich nur anhand der Kelvin-Angabe erkennen.
Abstrahlwinkel: Wie groß ist die Leuchtfläche?
Neben der Gradangabe für die Messung des Lumen-Wertes (siehe oben unter Lumen) gibt es noch eine weitere Gradzahl, die in den technischen Daten von LEDs zu finden ist. Hierbei handelt es sich um den Abstrahlwinkel. Er beschreibt, in welchem Winkel das Licht aus der Lampe austritt. Je nach Größe des Winkels hat der entstehende Lichtkegel einen breiteren Durchmesser. Als Faustregel gilt: Je kleiner der Abstrahlwinkel, desto schmaler und konzentrierter der Lichtstrahl.
In diesem Zusammenhang unterscheidet man bei LEDs zwischen Rundstrahlern und gerichteten Lichtquellen. Rundstrahler geben das Licht gleichförmig in alle Richtungen ab, ein Beispiel sind unsere LED Vintage Glühbirnen. Bei Rundstrahlern sind Abstrahlwinkel von bis zu 360° möglich. Eine standard GU10-Lampe zählt zu den gerichteten Lichtquellen. Hier wird der gesamte Lichtstrom nur in eine bestimmte Richtung abgegeben. Der Abstrahlwinkel beträgt bei diesen LEDs in der Regel zwischen 10° und 120°.
Die Größe des Lichtkreises wird im Wesentlichen von der Entfernung der Lichtquelle zum Boden bzw. zum beleuchteten Objekt beeinflusst. Eine Pendelleuchte über dem Esstisch erzeugt auf der Tischplatte einen kleineren Lichtkreis als ein Deckenspot. Je weiter die Leuchte entfernt ist, desto größer wird der Lichtkegel.
Der Abstrahlwinkel ist auch dafür verantwortlich, dass zwei LED-Lampen mit gleichem Lumen-Wert, aber unterschiedlichem Abstrahlwinkel als unterschiedlich hell wahrgenommen werden. Ein Strahler mit 30° verteilt die Lichtleistung auf eine kleinere Fläche als eine Leuchte mit einem Abstrahlwinkel von 90°. Dadurch erscheinen die beleuchteten Flächen unterschiedlich hell.
Beim Kauf von Leuchten sollte daher immer auch der Abstrahlwinkel geachtet werden. Für die Grundbeleuchtung eignen sich Leuchten mit einem Abstrahlwinkel von 120°, für die gezielte Beleuchtung von Objekten oder Wegen ist ein kleinerer Wert empfehlenswert. Indirektes Wohlfühllicht lässt sich gut mit Rundstrahlern erzeugen.
Spannung: Was leistet eine LED?
Die Betriebsspannung einer LED wird in Volt (V) angegeben. Man unterscheidet in diesem Zusammenhang zwischen der Hochvolt- und Niedervolttechnik. Hochvolt-LEDs werden mit 230 Volt Netzspannung betrieben, Niedervolt-Lampen mit 12 Volt.
Die in Deutschland übliche Netzspannung beträgt 220/230 Volt. Daher können LEDs mit der Angabe 230 Volt einfach an das Stromnetz angeschlossen werden. Niedervolt-LED-Lampen hingegen benötigen einen Transformator, der die Spannung von 230 Volt auf 12 Volt umwandelt.
Die Abkürzung AC (Alternating Current) steht für Wechselstrom bzw. Wechselspannung. Im Gegensatz dazu bedeutet DC (Direct Current) Gleichstrom bzw. Gleichspannung. Der Strom, der in Deutschland aus der Streckdose kommt, ist Wechselstrom. Bei Beleuchtung, die mit Gleichstrom läuft, muss der Strom erst durch einen Transformator in Wechselstrom umgewandelt werden.
Die Netzfrequenz wird in Hz angegeben. Diese beträgt in Deutschland in der Regel 50 Hz. Das bedeutet, dass sich die Polarität des Stroms 50 mal pro Sekunde ändert. Daher ist es auch egal, in welcher Richtung der Stecker in die Steckdose gesteckt wird.
Sockel und Fassung: Passt die LED?
Ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl einer Lampe ist die Sockelangabe auf der Verpackung. Um das richtige LED-Leuchtmittel zu kaufen, ist es wichtig, die Fassung der Lampe zu kennen, denn Sockel und Fassung müssen zusammenpassen. Eine Nachttischlampe braucht z. B. ein anderes Gewinde als die Deckenbeleuchtung im Wohnzimmer. Als Sockel wird das Bauteil am Leuchtmittel selbst bezeichnet, die Fassung ist der Teil der Leuchte, in den die Lampe geschraubt wird. Die Kombination von Sockel und Fassung stellt den elektrischen Kontakt her und bringt die Lampe schließlich zum Leuchten.
Die gebräuchlichsten Fassungen sind G9, GU10, E14, E27 und GX53. Die Schraubsockel E14 und E27 wurden nach dem Erfinder der Glühbirne, Thomas Edison, benannt. Die Zahl gibt den Außendurchmesser des Sockels an. G9- und GU10-Lampen haben einen Stiftsockel. G steht hierbei für Glas, U für eine U-förmige Querrille im Glas. Die Zahl beschreibt den Abstand der beiden Stifte. LEDs mit GX35-Sockel sind rund und extra flach. 53 steht für den Abstand der beiden zapfenförmigen Kontakte.
Um den Austausch alter Leuchtmittel gegen effiziente LEDs zu erleichtern, gibt es sogenannte LED-Retrofits. Diese haben den gleichen Sockel wie ihre Vorgänger und passen somit in die vorhandenen Leuchten. Typische Retrofits sind Lampen mit den Sockeln E14 und E27.
Lebensdauer: Wie lange hält die LED?
Die Lebensdauer einer LED wird üblicherweise in Betriebsstunden aufgeführt und gibt an, nach welcher Zeit der Lichtstrom eines Leuchtmittels auf einen bestimmten Wert abgesunken ist. Doch was sagt die Angabe von z. B. 50.000 Stunden wirklich aus? Um berechnen zu können, wie lange Ihre neu gekaufte LED tatsächlich hält, benötigen Sie die ungefähre wöchentliche Brenndauer der Lampe. Angenommen, Sie schalten Ihre Beleuchtung im Wohnzimmer abends jeweils für 6 Stunden ein. Damit brennt die Lampe 42 (6×7) Stunden in der Woche und 2.184 (42×52) Stunden im Jahr. Eine LED mit einer Produktlebensdauer von 50.000 Stunden hält also ca. 22 Jahre.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Leuchtmitteln, wie Glühbirnen oder Halogenlampen, brennt eine LED nicht durch, sondern leuchtet am Ende ihrer Lebensdauer weiter. Stattdessen wird die LED-Lampe immer dunkler, da ihre Leuchtkraft nachlässt. Da der Stromverbrauch jedoch gleich bleibt, sollte eine LED am Ende ihrer Nennlebensdauer ausgetauscht werden.
Die, auf der Verpackung der LED angegebene Lebensdauer, ist nicht völlig unabhängig von äußeren Einflüssen. Sie wird z. B. durch die Schaltzyklen (Ein- und Ausschalten der Beleuchtung) beeinflusst. Gerade in stark frequentierten Bereichen, wie z. B. Wege und Treppenhäusern von Wohngebäuden, wird das Licht häufig ein- und ausgeschaltet. Dies kann sich negativ auf die Lebensdauer der LED auswirken. Die Lebensdauer auf der Verpackung wird unter idealen Bedgingungen im Labor ermittelt.
Farbwiedergabe: Wie natürlich sind die Farben?
Die Farbwiedergabe von LEDs wird in den technischen Daten mit dem Ra- (Referenzindex allgemein) oder CRI-Wert (Colour Rendering Index) angegeben. Er sagt aus, wie naturgetreu Farben, die durch das Licht des Leuchtmittels angestrahlt werden, wirken. Referenzwert ist das Sonnenlicht mit einem Ra-Wert von 100 und damit der maximalen natürlichen Farbwiedergabe.
Sonnenlicht enthält alle Spektralfarben, bei künstlichen Lichtquellen ist dies nicht immer der Fall. Je nach Lichtspektrum des Leuchtmittels werden die einzelnen Farben über- oder unterbetont. Eine völlig naturgetreue Farbwiedergabe wird dadurch nicht erreicht. Wie wichtig ein hoher Ra-Wert ist, hängt vom jeweiligen Beleuchtungszweck ab.
Für den Alltag ist ein Ra-Wert ab 80 ausreichend, in professionellen Bereichen wie Modegeschäften oder Arztpraxen sollte der Ra-Wert hingegen so hoch wie möglich sein.
Energielabel: Wie effizient ist die LED?
Jedes Produkt, das Licht erzeugt, wird als Lichtquelle bezeichnet und muss laut Gesetz mit einem EU-Energielabel versehen werden. Deshalb finden Sie bei jedem Leuchtmittel und jeder Leuchte mit festverbauter Lampe ein Energielabel, das angibt, wie effizient das Produkt ist. Sie erkennen das Label auf der Verpackung an der auffälligen Farbskala von grün bis rot.
Seit dem 1. September 2021 gibt es eine neue Skala, die von A bis G reicht. Da die Anforderungen an die Energieeffizienz von Beleuchtungskörpern gestiegen sind, werden alle Leuchtmittel mit der Einführung des neuen Labels, in eine niedrigere Energieklasse eingestuft. Damit soll das neue Energielabel einen Anreiz für die Hersteller schaffen, die Effizienz und den Energieverbrauch ihrer Geräte zu verbessern.
Schutzart: Wo kann die Leuchte eingesetzt werden?
Bei manchen LED-Leuchten finden Sie auf der Verpackung die Buchstaben IP (International Protection) und daneben eine zweistellige Zahl. Diese Information ist immer dann wichtig, wenn Sie die Leuchte im Badezimmer, in anderen Feuchträumen oder im Außenbereich eingesetzt werden soll. Die so genannte IP Schutzart gibt an, in welchen Bereichen eine Leuchte eingesetzt werden darf. Die erste Ziffer steht für den Schutz gegen Fremdkörper und Berührung, die zweite Ziffer für den Schutz gegen Wasser.
Die häufigsten IP Schutzarten im Beleuchtungsbereich sind:
IP20: Für den Innenbereich geeignet, kein Schutz vor Wasser
IP44: Für Räume mit Feuchtigkeit bzw. Wasserdampf oder überdachte Außenbereiche, Schutz vor Spritzwasser
IP65: Für Bereiche nahe der Dusche/Badewanne oder Außenbereiche mit Regenkontakt, Schutz vor Strahlwasser
IP67: Für Dusche oder Badewanne oder Außenbereiche mit längerem Wasserkontakt, Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen