Ein Leben ohne elektrische Energie können sich die meisten Menschen nur noch schwer vorstellen. Heutzutage ist es selbstverständlich, morgens wenn es noch dunkel ist, das Licht anzuschalten, mittags mit Strom zu kochen oder abends mit gemütlichem indirektem Licht zu entspannen. Die Zeiten, in denen Kerzen die einzige Lichtquelle waren, sind zum Glück längst vorbei.
Doch Licht bzw. Energie ist immer auch ein Kostenfaktor und durch die Energiekrise hat sich die Situation deutlich verschärft. Energieeffiziente Lampen und Leuchten helfen dabei, den Stromverbrauch und damit letztendlich die Kosten zu senken. In unserem Beitrag geben wir Ihnen wertvolle Tipps zum Energiesparen. Denn das Einsparpotenzial ist groß und schon kleine Veränderungen können sich am Ende des Jahres positiv auf die Stromrechnung auswirken.
Warum ist es wichtig Strom zu sparen?
Weltweit steigt der Energiebedarf kontinuierlich an und die Strompreise werden von Jahr zu Jahr höher. Nicht nur der Nutzungsanstieg von technischen Geräten, sondern auch die zunehmende Mobilität und ein höherer Lebensstandard sind Gründe für den weltweit immer größer werdenden Energieverbrauch. Im Allgemeinen gibt es zwei Hauptgründe, warum es wichtig ist, auf den Stromverbrauch zu achten und Maßnahmen zu ergreifen, um diesen zu senken:
Kosten sparen
Gerade in jüngster Zeit macht sich der massive Preisanstieg bei der Stromrechnung besonders bemerkbar. Daher sollte das Einsparpotenzial, das mit einem geringeren Energieverbrauch einhergeht, nicht unterschätzt werden. Zwei Faktoren beeinflussen den Stromverbrauch und die Stromkosten:
a) Kostengünstige und klimaschonende Energieerzeugung
b) Effiziente Nutzung der vorhandenen Energie
Den ersten Punkt können Verbraucher nur bedingt beeinflussen (z. B. durch die Wahl eines Ökostromtarifs.). Für private Haushalte gilt es daher, die Energienutzung so effizient wie möglich zu gestalten.
Klima schützen
Der Klimawandel wird in unserem Alltag immer deutlicher spürbar. Um die Folgen zu verhindern, müssen die Treibhausgasemissionen, insbesondere CO2, so schnell wie möglich reduziert werden. Da bei der Energieerzeugung große Mengen an CO2 entstehen, ist es heute wichtiger denn je, Strom zu sparen.
Wie kann man bei Beleuchtung Strom sparen?
Besonders im Herbst und Winter, wenn die Sonne spät aufgeht und es schon früh wieder dunkel wird, benötigen wir zusätzliche Lichtquellen zum Wohnen und Arbeiten. Zudem beeinflusst Licht unseren Biorhythmus und trägt zum persönlichen Wohlbefinden bei. Lampen und Leuchten einfach gar nicht mehr einzuschalten, um Strom zu sparen, wäre zwar die einfachste Lösung, lässt sich im Alltag aber meist nur schwer umsetzen.
Betrachtet man den gesamten monatlichen Stromverbrauch eines Haushaltes, so werden ca. 13 % für die Beleuchtung aufgewendet. In Zeiten von immer weiter steigender Energiekosten und hoher Umweltbelastung ist es wichtig, sich mit dem Thema Beleuchtung und Stromsparen auseinanderzusetzen.
Die folgenden Tipps helfen Ihnen, Ihre Beleuchtungskosten zu senken und die Umwelt zu schonen.
Auf LEDs umsteigen
LEDs sind deutlich energieeffizienter als herkömmliche Leuchtmittel wie Glühbirnen, Halogenlampen oder Energiesparlampen und bieten daher ein hohes Einsparpotential. Mit LEDs lassen sich bis zu 80 Prozent des Stromverbrauchs für Beleuchtung einsparen. Für den Umstieg spricht auch die deutlich längere Lebensdauer von LEDs. Eine Glühlampe hält zum Beispiel nur 1.000 Stunden, eine LED mindestens 25.000 Stunden. LEDs müssen seltener neu gekauft und ausgetauscht werden. Das spart Zeit und Geld.
Das folgende Rechenbeispiel zeigt, wie viel Strom und Kosten durch den Umstieg von einer Halogenlampe auf eine LED eingespart werden können und nach welcher Zeit sich die Anschaffungskosten amortisiert haben.
Berechnung Stromersparnis LED zu Halogen“
Strompreis: 0,41 €/kWh
Betriebszeit pro Tag: 6 Stunden
Stromkosten LED: 0,41 €/kWh13,14 kW = 5,39 € pro Jahr Stromkosten Halogen: 0,41 €/kWh76,65 kW = 31,43 € por Jahr
Ersparnis: 31,43 € – 5,39 € = 26,04 € pro Jahr bzw. 2,17 € pro Monat
Der Umstieg von Halogen auf LED spart im Jahr über 80 % Stromkosten.
Berechnung Amortisation
Lebensdauer LED: 6 h*365 Tage = 2.190 h pro Jahr => 13,7 Jahre (30.000 h / 2.190 h)
Lebensdauer Halogen: 2.000 h / 2.190 h = 0,91 Jahre
Anschaffungskosten LED: 6,45 €
Anschaffungskosten Halogen:
13,7 Jahre / 0,91 Jahre = 15 Leuchten benötigt man für die Zeit, in der eine LED hält
15*2,33 € = 34,95 € Kosten
34,95 € / 13,7 Jahre = 2,55 € Kosten pro Jahr
Rückfluss pro Jahr:
Gesamtkosten: 2,55 €*13,7 Jahre = 34,94 €
Rückfluss im Jahr: 34,94 € – 6,45 € = 24,49 €
6,45 € Anschaffung LED / 28,49 € Rückfluss = 0,23 Jahre
Bereits nach ca. 3 Monaten hat sich der Kauf der LED amortisiert.
Berechnung CO2 Ersparnis
CO2-Bilanz LED: 7,67 kg CO2 pro Jahr
CO2-Bilanz Halogen: 45,43 kg CO2 pro Jahr
CO2-Ersparnis: 37,76 kg CO2 pro Jahr
Der Strombedarf einer LED erzeugt 83 % weniger CO2 pro Jahr als der einer Halogenlampe.
Das Beispiel zeigt, dass sich der Umstieg auf LEDs grundsätzlich immer lohnt. Ideal wäre es natürlich, wenn Sie alle herkömmlichen Leuchtmittel auf einmal austauschen. Da dies aber mit einem gewissen finanziellen Aufwand verbunden ist, empfiehlt es sich, mit den Räumen zu beginnen, die täglich am meisten genutzt werden, wie z. B. Wohnzimmer und Küche. Der Umstieg auf LEDs ist in den meisten Fällen dank sogenannter LED-Retrofits einfach zu bewerkstelligen, ohne dass ein Umbau oder die Anschaffung einer Leuchte mit anderer Fassung notwendig ist.
Tipps zur Umrüstung auf LEDs – so gelingt es einfach:
1) Die am meisten genutzen Lampen zuerst umrüsten:
Den größten Einspareffekt erzielen Sie bei den Lampen, die am häufigsten in Verwendung sind. Beginnen Sie also damit.
2) Vor dem Kauf auf die Fassung achten:
Beim Kauf von LEDs ist es wichtig, die Fassung zu berücksichtigen. Notieren Sie sich, welchen Sockel Sie für die Lampe benötigen, von der sie das Leuchtmittel austauschen wollen. Die gängigsten Fassungen sind GU10, E14 und E27.
3) Licht für jedes Zimmer:
Jeder Raum in Ihrem Zuhause braucht eine andere Beleuchtung. Im Wohnzimmer soll es gemütlich sein, im Arbeitszimmer muss es hingegen hell genug sein, um produktiv arbeiten zu können. Achten Sie daher beim Kauf auf die Lumen und den Kelvin Wert.
Besonders praktisch sind smarte LEDs, die sich bequem per App und Sprache steuern lassen. Hier sind Sie flexibel, was die Farbtemperatur, Lichtfarbe und Helligkeit Ihrer Beleuchtung angeht.
4) Außenbeleuchtung nicht vergessen:
Auch in der Einfahrt, im Garten oder auf der Terrasse braucht man Licht. Ersetzen Sie auch im Außenbereich Ihre alten Leuchtmittel durch moderne LEDs. Achten Sie dabei aber auf die IP-Schutzart, damit Ihre Leuchten nicht im Regen kaputt gehen.
5) Alte Leuchtmittel entsorgen:
Bei alten Halogenlampen und Glühbirnen müssen Sie nichts beachten. Sie können einfach im Restmüll entsorgt werden. Energiesparlampen enthalten giftiges Quecksilber und gehören daher entweder zum Wertstoffhof oder zu einer speziellen Sammelstelle, die es in vielen Baumärkten gibt.
Gezielte Beleuchtung einzelner Bereiche im Zuhause
In den meisten Räumen ist es nicht notwendig, den gesamten Bereich hell zu beleuchten. Statt einer einzigen starken Deckenlampe ist es besser, mehrere kleine Lichtquellen im Raum zu verteilen. So lassen sich bestimmte Bereiche gezielt ausleuchten und man kann spezifisch entscheiden wo man gerade Licht benötigt und wo gerade nicht. Im Wohnzimmer eignet sich z. B. eine Stehlampe für die Sofaecke und eine Pendelleuchte für den Esstisch.
Der Vorteil der punktuellen Beleuchtung ist, dass man jede Leuchte nur dann einschalten muss, wenn man sie benötigt. Das spart, im Vergleich zu einer einzigen hellen Lichtquelle, viel Strom. Außerdem schafft indirektes Licht eine gemütliche Atmosphäre und lädt in Kombination mit Kerzen zum Entspannen ein.
Licht ausschalten
Beim Verlassen des Zimmers das Licht ausschalten – das klingt eigentlich ganz logisch und doch vergessen wir oft, die Beleuchtung in den Räumen auszuschalten, die wir gerade nicht benutzen. Ausgeschaltete Leuchten verbrauchen keinen Strom. Es lohnt sich also, darauf zu achten, dass kein unnötiges Licht brennt.
Auch gedimmtes Licht sollte ausgeschaltet werden, wenn es nicht benötigt wird. Es verbraucht zwar weniger Energie als eine Leuchte mit maximaler Helligkeit, aber nur das vollständige Ausschalten reduziert den Stromverbrauch auf Null.
Wenn Sie mehrere Leuchten auf einmal an- und ausschalten wollen, empfiehlt sich die Investition in eine Steckdosenleiste. Bei Standleuchten sind Modelle mit Fußschalter sinnvoll, um das Licht schnell und einfach mit dem Fuß auszuschalten.
Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren nutzen
In weniger frequentierten Bereichen in Ihrem Zuhause, wie Keller, Garage, Flur oder Eingangsbereich unterstützen Bewegungsmelder beim Strom sparen. Gerade hier wird ein noch eingeschaltetes Licht schnell vergessen, da man nicht unbedingt automatisch vorbeikommt. Mit Bewegungsmeldern brennt das Licht nur, wenn es wirklich gebraucht wird. Außerdem ist es praktisch, wenn sich das Licht automatisch einschaltet, wenn man z.B. nach dem Einkaufen die Hände voll hat.
Auch im Außenbereich macht sich sensorgesteuertes Licht in der Strombilanz bemerkbar. Besonders in der Einfahrt oder an der Haustüre, wo die Beleuchtung abends meist nur kurz benötigt wird. Ein Dämmerungssensor sorgt zudem dafür, dass das Licht nur bei geringer Umgebungshelligkeit eingeschaltet wird.
Für die Gartenbeleuchtung, z. B. in der Weihnachtszeit, eignen sich Zeitschaltuhren. Hier kann man genau einstellen, zu welchen Zeiten das Licht automatisch ein- und ausgeschaltet wird. Lichterketten und Co. werden erst bei Dunkelheit sichtbar und müssen nicht die ganze Nacht brennen, da sie spät in der Nacht von niemandem gesehen werden. Das spart nicht nur Strom, sondern kommt auch den nachtaktiven Tieren zugute.
Smarte Beleuchtung installieren
Intelligente Lampen und Leuchten sind nicht nur komfortabel, sie helfen auch dabei, die Stromkosten zu senken. Sie sitzen bei der Arbeit und Ihnen fällt ein, dass Sie die Beleuchtung im Badezimmer nicht ausgeschaltet haben? Ohne smarte Leuchten würde das Licht bis zum Feierabend brennen und unnötig Strom verbrauchen. Smart Home Beleuchtung hingegen lässt sich auch von unterwegs steuern. So verlieren Sie auch im Urlaub nicht den Überblick, welche Leuchten eingeschaltet sind.
Die Möglichkeit, einzelne Leuchten zu timen, ist ein weiterer Vorteil von smarten LEDs. Die Funktionsweise entspricht der einer Zeitschaltuhr. Allerdings müssen Sie dafür keine separate Zeitschaltuhr kaufen und installieren. Das und die Tatsache, dass das Licht nur dann brennt, wenn es benötigt wird, spart weitere Kosten. Die Automatisierungen lassen sich bequem per App einstellen.
Auch mit der Dimmfunktion von intelligenten Lampen können Sie Strom sparen. Nicht immer ist die volle Beleuchtung notwendig. Gedimmtes Licht ist nicht nur effizienter, es trägt auch zu einer gemütlicheren Stimmung bei.
Einrichtung anpassen
Haben Sie schon einmal eine Wohnung mit dunklen Wänden betreten und sofort das Gefühl gehabt, es sei dunkler als bei Ihnen zu Hause? Das liegt daran, dass helle Wände bis zu 80 % des Lichts reflektieren, dunkle dagegen nur 15 %. Eine gute Lichtreflexion bieten die Farben Weiß, Greige, Eierschale oder Pastelltöne wie Rosa. Helle Räume benötigen weniger zusätzliche Beleuchtung, das spart Energiekosten.
Gleiches gilt für Lampenschirme. Auch hier schlucken dunkle Ausführungen das Licht, während helle Varianten die Lichtausbeute erhöhen. Das hat zur Folge, dass eine gedimmte Lampe meist ausreicht, um ausreichend Licht zu haben.
Übrigens: Auch Staubpartikel vermindern die Leuchtkraft von Lampen. Deshalb sollten Lampenschirme und Leuchtmittel mit einem feuchten Lappen abgewischt werden.
Tageslicht nutzen
Tageslicht sollte künstlichem Licht vorgezogen werden, da es keinen Strom verbraucht. Das ist im Sommer natürlich einfacher als im Winter. Aber schon kleine Veränderungen in der Wohnung können viel bewirken. Wer zum Beispiel seinen Arbeitsplatz ans Fenster stellt, muss die Schreibtischlampe seltener einschalten. Außerdem sollten Vorhänge und Jalousien offengelassen werden, damit möglichst viel Licht einfallen kann. Wenn Sie einen Sichtschutz benötigen, empfehlen sich helle, leichte Vorhänge. Sie erhalten die Privatsphäre und lassen dennoch genügend Tageslicht durch.
Auf einen Blick: So sparen Sie bei Ihrer Beleuchtung Energie und Kosten
Auf LEDs umsteigen
Gezielte Beleuchtung einzelner Raumteile
Licht ausschalten
Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren nutzen
Smarte Beleuchtung installieren
Einrichtung anpassen
Tageslicht nutzen
Steigende Strompreise und der Klimawandel machen Strom zu einem immer kostbareren Gut. Der sorgsame Umgang mit Energie ist daher wichtiger denn je. Unsere Tipps zum Stromsparen mit LED-Beleuchtung sind einfach umzusetzen und helfen, die eigene Stromrechnung zu senken. Der Umstieg auf LEDs ist ein guter Anfang, um die Stromkosten langfristig auf einem niedrigeren Niveau zu halten.