In den eigenen vier Wänden ist eine gute Beleuchtung essenziell, um sich wohlzufühlen. Die Situationen, in denen zuhause Licht benötigt wird, sind vielfältig: z. B. beim Essen kochen am Abend, beim Lernen im Arbeitszimmer, bei der morgendlichen Hygiene im Badezimmer oder beim gemütlichen Lesen auf dem Sofa nach einem anstrengenden Tag. Doch nicht immer passt eine 100 % helle Beleuchtung zu unserem aktuellen Bedürfnis. Gedimmtes Licht kann die Wohnqualität entscheidend verbessern und trägt zudem zum Stromsparen bei.
Während das Dimmen von Glüh- oder Halogenlampen relativ einfach funktioniert, gibt es bei LEDs einiges zu beachten. Damit Sie beim Dimmen Ihrer LED Leuchten keine böse Überraschung erleben, erfahren Sie in diesem Beitrag alles Wichtige zu diesem Thema. So steht einem entspannten Abend in einer behaglichen Atmosphäre nichts mehr im Weg.
Dimmer – was sind die Vorteile und wo sind sie sinnvoll?
Was sind die Vorteile von dimmbaren LEDs?
Bei der Auswahl der passenden Beleuchtung, ist die Frage, wie hell diese leuchten soll, nicht immer einfach zu beantworten. Schließlich ändern sich unsere Bedürfnisse immer wieder und die Beleuchtung wird für unterschiedliche Zwecke und Tageszeiten benötigt. Mit dimmbaren LED Lampen und Leuchten sind Sie deutlich flexibler als mit herkömmlicher Beleuchtung. Sie müssen sich nicht für eine bestimmte Helligkeit entscheiden, sondern können das Licht jederzeit den eigenen Wünschen anpassen.
Neben der großen Flexibilität ist die Energieeinsparung ein weiterer Vorteil von dimmbaren LEDs. Eine Leuchte, die immer auf voller Leistung läuft, verbraucht mehr Strom als eine gedimmte. Allerdings sollte man nur eine dimmbare Variante wählen, wenn man die Helligkeit flexibel verändern möchte. Eine dauerhaft gedimmte Lampe verbraucht mehr Energie als ein Leuchtmittel, das standardmäßig sowieso weniger Stromverbrauch hat.
Bei welcher Beleuchtung sind Dimmer sinnvoll?
Wird ein Wohnraum für verschiedene Zwecke genutzt, dann macht es Sinn, dimmbare Leuchten zu installieren. Ein Esstisch wird z. B. nachmittags für die Hausaufgaben verwendet, abends möchte man aber gemütlich mit Freunden zusammensitzen. Abgedunkeltes Licht schafft eine behagliche Atmosphäre, zum Konzentrieren und Lernen braucht man hingegen eine möglichst helle Beleuchtung. Diese Vielseitigkeit bieten dimmbare Lampen.
In Räumen, in denen gearbeitet wird, wie z. B. das Homeoffice, eine Werkstatt oder auch die Küche, ist kein Dimmer notwendig. Hier ist eine 100%ige Ausleuchtung nützlich und oft sogar notwendig, um sich z. B. beim Kochen nicht zu schneiden.
Wie funktionieren Dimmer und welche Typen gibt es?
Allgemeine Funktionsweise von Dimmern
Einfach ausgedrückt, regelt ein Dimmer die Stromzufuhr, um die gewünschte Helligkeit zu erreichen. Um die Funktionsweise eines Dimmers genauer zu verstehen, ist etwas Physik notwendig. Das wichtigste elektronisches Bauteil eines Dimmers ist der Triac. Ein Triac entspricht zwei antiparallel geschalteten Thyristoren. Doch was ist ein Thyristor? Ein Thyristor ist ein Bauelement, das elektrischen Strom fließen lassen kann. Nachdem ein Thyristor durch einen kleinen elektrischen Startimpuls leitend gemacht wurde, bleibt er so lange angeschaltet, bis die Stromstärke null wird.
In unserem Zuhause werden wir in der Regel mit 230 Volt Wechselstrom versorgt. Diese Spannung verläuft sinusförmig, d.h. in regelmäßigen Abständen fliest der Strom in eine andere Richtung. Dieser Wechsel der Polarität erfolgt alle hundertstel Sekunde, wodurch die Spannung kurzzeitig den Wert null annimmt. Je später der Triac (durch die Steuerung der Last) aktiviert wird, desto dunkler leuchtet das Licht, denn erst ab diesem Moment fängt er an zu leiten (bis zum nächsten Polaritätswechsel). Mit einem Dimmer stellen wir demnach die Zeitdauer ein, nach der der Triac gezündet wird.
Am häufigsten verbreitet sind folgende zwei Technologie, die je nach Lampenart eingesetzt werden:
Phasenanschnittdimmer:
Bei dieser Variante wird der Stromfluss am Anfang der Sinushalbwelle unterbrochen. Der Strom wird dadurch nach dem Nulldurchgang verzögert eingeschaltet. Diese Technik wird z. B. bei Drehknopfdimmern eingesetzt.
Phasenabschnittsdimmer:
Hier ist die Funktionsweise genau umgekehrt, der Stromfluss wird erst am Ende der Sinushalbwelle unterbrochen. Man findet diese Variante z. B. bei Tastdimmern.
Diese Dimmertypen gibt es
Phasenschnittsdimmer
Wie schon oben beschrieben, gibt es Phasenanschnittsdimmer und Phasenabschnittsdimmer. Ursprünglich wurden diese Funktionsweisen für klassische Leuchtmittel entwickelt, aber auch LEDs lassen sich damit dimmen.
Universaldimmer
Dimmer mit der Kennzeichnung R, L und C werden als Universaldimmer bezeichnet. Sie sind besonders praktisch, da sie zwischen der Phasenanschnitt- und Phasenabschnitttechnik umgeschaltet werden können. Außerdem erkennen sie automatisch die angeschlossene Last. Wenn Sie eine Leuchte austauschen wollen, bieten Universaldimmer eine größere Flexibilität, allerdings sind dafür die Anschaffungskosten etwas höher.
Pulsweiten-Modulation (PWM)
Bei dieser Technik wird die Zeitdauer, in der die Spannung abgegeben wird, verändert, indem der Stromfluss zur Leuchtdiode bzw. zwischengeschalteten Elektronik in bestimmten Intervallen unterbrochen wird. Für das menschliche Auge ist dieses An- und Ausschalten nicht wahrnehmbar. Je länge die Aus-Phase dauert, desto stärker ist der Dimmeffekt, da das Licht durch den geringeren Lichtstrom dunkler erscheint. Dimmer mit PWM-Technik sind speziell auf LEDs zugeschnittene Dimmer.
Beispiel:
Bei 50% Helligkeit ist die LED 50% der Zeit an und 50% der Zeit aus, bei 25% Helligkeit nur 25% an und 75% aus.
DALI-Schnittstelle (digital addressable lighting interface)
Mit einer DALI-Schnittstelle können mehrere LEDs im ganzen Haus miteinander vernetzt, gesteuert und gedimmt werden. Ähnlich wie beim Smart Lighting, können auch hier Abläufe programmiert werden oder mehrere Leuchten zu Gruppen zusammengefasst werden. Auch DALI-Dimmer wurden speziell für LEDs entwickelt. Bisher sind allerdings nur wenige Produkte für diese Technik geeignet.
Welche LED-Lampen sind zum Dimmen geeignet?
Kann man alle LEDs dimmen?
Nicht alle LEDs lassen sich dimmen, sie müssen ausdrücklich mit „dimmbar“ gekennzeichnet sein. Wenn Sie versuchen, eine nicht-dimmbare LED zu dimmen, ist die Gefahr groß, dass diese danach nicht mehr funktioniert. Den Hinweis, ob eine LED dimmbar ist, finden Sie auf der Verpackung und manchmal auch auf der Leuchte selbst.
Im Gegensatz zu klassischen Leuchtmitteln, wie Glühbirnen oder Halogenlampen, nutzen LEDs zur Lichterzeugung Gleichstrom. Daher muss der Wechselstrom aus der Steckdose erst mittels einer vorgeschalteten Elektronik (Treiber) umgewandelt werden. Dieses Vorschaltgerät (auch als Betriebsgerät bezeichnet) ist in der Regel in der LED Birne integriert. Beim Dimmen einer LED wird nicht die Lampe direkt, sondern die zwischengeschaltete Elektronik beeinflusst. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass die LED-Leuchte bzw. der Transformator mit dem verwendeten LED-Dimmer kompatibel ist.
Wie finde ich den richtigen Dimmer für meine LED Beleuchtung?
Damit ein Dimmer mit einer LED einwandfrei funktioniert, ist die zulässige Last des Dimmers entscheidend: die Mindestlast muss erreicht werden, die Höchstlast darf nicht überschritten werden. Daher ist es erst einmal wichtig, auf die Wattzahl der LED-Lampe zu achten.
Da die Schnittstellen zwischen LED, Treiber und Dimmer bislang noch nicht vereinheitlicht sind, ist neben der Wattzahl die Kennzeichnung der einzelnen Komponenten für die Funktionalität entscheidend. Je nach Lastenart, die ein Dimmer zu steuern hat, kennzeichnet ein Buchstabe die Kompatibilität der Geräte.
- R: ohmsche Lasten, z. B. Glühbirne oder Hochvolt-Halogen-Glühlampe
- L: induktive Lasten, z. B. Halogenlampen, Strahler mit konventionellem Transformator, LEDs
- C: kapazitive Lasten, z. B. Halogenlampen, Strahler mit elektronischem Transformator, LEDs
Je nach Elektronik weisen LED-Leuchtmittel ein induktives oder kapazitives Lastenverhalten auf. Induktive Lasten werden mit einem Phasenanschnittsdimmer, kapazitive Lasten mit einem Phasenabschnittsdimmer gesteuert.
Auskunft über die Verträglichkeit von Dimmer und Leuchtmittel geben sogenannte Kompatibilitätslisten. Viele Hersteller testen ihre Leuchtmittel mit den gängigsten LED Dimmern und veröffentlichen die Ergebnisse online. Allerdings sind die Laborbedingungen nicht zu 100 % mit der Stromversorgung zuhause vergleichbar. Daher kann es trotzdem vorkommen, dass LED und Dimmer nicht miteinander funktionieren.
Unser Universaldimmer LUXARA ist kompatibel mit den Schalterserien von Gira, Jung, Berker, Siemens Delta, Merten, Hager (Stift Ø 4mm) sowie durch beiliegenden Adapter mit den Schalterserien von Busch-Jaeger, Klein SI und Legrand (Stift Ø 6mm).
Auf einen Blick: So gelingt erfolgreiches Dimmen von LEDs
Nur LEDs verwenden, die als „dimmbar“ gekennzeichnet sind
Leistung der LED muss in Lastenbereich (Mindest- und Maximallast) des Dimmers liegen
LED Technik muss mit der Technik des Dimmers kompatibel sein (auf Buchstaben achten)
Kompatibilitätslisten beachten, möglichst alle Komponenten des gleichen Herstellers
Dimmbare LEDs können ohne Probleme auch ohne Dimmer verwendet werden.
Häufig auftretende Probleme bei der Dimmung von LEDs
Das LED Leuchtmittel leuchtet nicht oder lässt sich nicht dimmen
Wenn die LED nach der Installation des Dimmers nicht mehr leuchtet, dann ist die LED wahrscheinlich gar nicht dimmbar. In diesem Fall ist es gut möglich, dass das Leuchtmittel durch den Dimmversuch kaputtgegangen ist. Ein weiterer Grund könnte die Mindestlast des Dimmers sein. Diese ist, besonders bei älteren Modellen, relativ hoch (40 Watt und mehr) und wird mit LEDs häufig nicht erreicht.
Das LED Leuchtmittel flackert beim Dimmen
Dieser Flimmereffekt tritt vor allem dann auf, wenn die Leistung der LED nicht innerhalb eines bestimmten Wattbereichs liegt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Leuchtmitteln, wie Glühbirnen oder Halogenlampen, verbrauchen LEDs deutlich weniger Energie und liegen daher mit ihrer Wattzahl oft unter der erforderlichen Aufnahmelast des Dimmers (insbesondere bei alten Modellen). Die Folge ist ein Ungleichgewicht zwischen Leuchtmittel und Dimmer, das das Flackern auslöst.
Auch ein falscher Dimmer kann das Flackern beim Dimmen auslösen. Wie schon erwähnt, gibt es keine einheitlichen Standards und kein übergreifendes Steuerungssystem. Daher kann die Inkompatibilität zwischen Leuchtmittel und Dimmer ein weiterer Grund für das Problem sein.
Der Dimmer brummt beim Dimmen
In den meisten Fällen brummt ein Dimmer, wenn er nicht mit dem elektronischen Vorschaltgerät des LED Leuchtmittels kompatibel ist. Daher ist zu prüfen, ob Dimmer und Betriebsgerät mit dem gleichen Buchstaben (L oder C) gekennzeichnet sind. Auch eine Überhitzung bei fehlerhafter Wärmeableitung kann ein Brummen erzeugen. Wenn Sie außerdem in einen qualitativ hochwertigen Dimmer investieren, minimieren Sie das Risiko, dass ein Brummgeräusch auftritt.
Nach dem Ausschalten leuchtet die LED weiter
Eine Ursache für glimmendes Licht nach dem Ausschalten kann die Restenergie sein, die noch im Leuchtmittel gespeichert ist. Um dies zu testen, schalten Sie die Leitung spannungsfrei. Leuchtet die LED weiter, ist die restliche Energie im Betriebsgerät dafür verantwortlich. Ist diese aufgebraucht, erlischt das Licht automatisch.
Wenn hingegen das Licht weiterleuchtet, nachdem Sie die Leitung spannungsfrei geschaltet haben, ist die Elektronik der Auslöser des Problems. Bei LEDs erlischt das Licht nicht vollständig, wenn noch eine geringe Restspannung vorhanden ist. Dies ist der Fall, wenn die Mindestlast des Dimmers nicht erreicht wird. Ein moderner, auf die LED Technik ausgelegter Dimmer, schafft hier Abhilfe.
Welche Arten von Dimmern gibt es?
Die Helligkeit von LEDs kann auf verschiedene Art und Weise verändert werden. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von klassischen Dimmern:
Unterputz-Dimmer: Werden anstelle des normalen Lichtschalters in die Unterputzdose eingebaut
Schnurdimmer: Bei Tisch- und Stehlampen kommt häufig diese Art vor. Sie werden an der Zuleitung zur LED Lampe angebracht.
Drehdimmer
Bei Dimmern mit Drehschalter kann die Helligkeit der Leuchte stufenlos über ein Drehrad geregelt werden. Durch Drücken auf den Drehdimmer wird das Licht an- und ausgeschaltet.
Tastdimmer
Je nach Tastdimmer kann das Licht in voreingestellten Stufen oder stufenlos gedimmt werden. Per Tastendruck auf die Schaltwippe wird die Leuchte an- und ausgeschaltet sowie die Helligkeit reguliert.
Touchdimmer
Bei Touchschaltern, die in der Wand verbaut sind, wird das Licht durch längeres Berühren des Schalters stufenlos gedimmt. Kurzes Berühren schaltet die Beleuchtung an und aus. Auch bei Tisch- und Stehlampen gibt es Modelle mit Dimmfunktion. Hier wird die Helligkeit über das Tippen auf den Lampenfuß verändert.
Funkdimmer mit Fernbedienung
Funkdimmer sind besonders praktisch, da die Beleuchtung per Fernbedienung gesteuert werden kann.
fourStep: Dimmen mit einem normalen Lichtschalter ohne Dimmer
Wenn Sie keinen separaten Dimmer installieren wollen, gibt es eine komfortable Alternative. Unsere fourStep Leuchtmittel können einfach mit dem Lichtschalter in Stufen gedimmt werden.
Dimmen von Smart Home LEDs
Immer beliebter werden smarte Lampen und Leuchten, welche mit dem Smartphone gesteuert werden können. Neben stufenlosem Dimmen kann, je nach Modell, auch die Farbtemperatur und RGB Lichtfarbe verändert werden. Ein separater Dimmer wird auch hier nicht benötigt.
Ein zu helles Licht im Schlafzimmer kann einen schnell wieder wach machen, obwohl man nur die Kleidung für den nächsten Tag aus dem Schrank holen wollte. Bei gedimmtem Licht passiert Ihnen das nicht. Dimmbare Lampen und Leuchten erleichtern unseren Alltag und tragen wesentlich zum Wohlbefinden bei. Mit den vorangegangenen Tipps und Ratschlägen gelingt Ihnen das problemlose Dimmen bestimmt. Profitieren auch Sie von der neugewonnenen Flexibilität.